Der Gemüseanbau in Lusia begann in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts und wurde anfänglich für die familiäre Versorgung betrieben. Fruchtbare und leichte Böden sowie die (durch die Nähe zum Fluss Etsch) unbegrenzte Verfügbarkeit von Wasser bildeten die Grundlagen für die Entwicklung des Gemüseanbaus und im Besonderen des Anbaus von Salat.
So begannen die ersten Versuche des Gemüseanbaus, zuerst für den lokalen Verbrauch und später (nach dem zweiten Weltkrieg) – mit dem Aufkommen der ersten Transportmittel – auch zur Belieferung ausländischer Märkte.
Der zweite Weltkrieg, in dem Lusia zum großen Teil zerstört wurde, bremste die Entwicklung des Gemüseanbaus und stürzte die gesamte Region in eine schwere Krise. Mit dem Ende des Kriegs und der Verfügbarkeit einiger (nach dem Durchzug der Truppen geborgenen) Transportmittel versuchten sich ein paar Erzeuger als Händler und begannen mit dem Erwerb von Produkten, um sie in andere Städte Norditaliens zu bringen und dort zu verkaufen.
Der Salat („Lattuga Cappuccia“) wurde zum Herzstück der Gemüseproduktion, und die Erzeuger begannen dank ermutigender wirtschaftlicher Ergebnisse, die sie (aufgrund einer starken Nachfrage) erzielen konnten, die Investitionen zu verstärken. Sie ebneten weitere Flächen ein (die zuvor aufgrund des hohen Sandanteils als unproduktiv galten) und richteten sie mit Be- und Entwässerungsarbeiten her. Das Engagement und die Hartnäckigkeit der Bauern von Lusia führte zu einer raschen Expansion des Gemüseanbaus, insbesondere von Salat. Sichere statistische Daten liegen für diese Zeiträume nicht vor. Die erste statistische Dokumentation stammt aus den 1950er Jahren und fällt mit der Gründung der Fruchtzentrale von Lusia zusammen. Das eingerichtete Zentrum zur Lösung der Problematiken im Zusammenhang mit der geringen Organisation der Erzeuger und ihrer schwachen Verhandlungsposition gegenüber den Händlern, die sich direkt auf dem Land präsentierten, wurde schnell zur Anlaufstelle und zum Symbol für den Salat.
Die Erzeugung von Insalata di Lusia g.g.A. kann in entsprechend vorbereiteten Böden sowohl im Freiland als auch in geschütztem Anbau erfolgen. Ausgepflanzt werden Setzlinge in Nestern mit 3-5 Blättern und einem Wurzelballen. Der Reihenabstand beträgt ebenso wie der Pflanzabstand 30 – 35 cm. Nach dem Auspflanzen wird aufgrund des Grundwasserspiegels, der den Bedarf der Pflanzen ausreichend deckt, lediglich sparsam bewässert. Die Ernte beginnt für die Sorte „Gentile“ bei einem Mindestgewicht von 150 g und für die Sorte „Cappuccia“ bei einem Mindestgewicht von 200 g. Nach der Ernte werden die Salatköpfe gereinigt, von den Basalblättern befreit und gewaschen. Das Putzen geschieht auf dem Feld, um eine weitere Bearbeitung zu vermeiden, die zu einer qualitativen Beeinträchtigung des Erzeugnisses führen würde. Anschließend wird der Salat vorkonfektioniert und in den Betrieb des Erzeugers transportiert, um den Verpackungsvorgang abzuschließen.